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Zylinderkopfdichtung wechseln

Was ist wichtig für Tuningfans?
von
Bartek Bartoszewicz
Tuning-Profi

Die komplette Anleitung: Zylinderkopfdichtung wechseln

Was kostet der Wechsel der Zylinderkopfdichtung? Woran erkennt man eine defekte ZKD? Wie wechselt man die Kopfdichtung? Hier bekommst du alle Infos zum Wechsel deiner Zylinderkopfdichtung, inklusive der Einbau-Anleitung. Außerdem erfährst du, auf welche Details du unbedingt achten musst, um den Motor hundertprozentig abzudichten.

Was macht die Zylinderkopfdichtung und wo ist sie verbaut?

Die Zylinderkopfdichtung, gern auch ZKD abgekürzt, ist für den Motor lebenswichtig. Sie sitzt zwischen dem Motorblock und dem Zylinderkopf und dichtet beide voreinander ab. Damit werden der Kühlmittelkanal, Zylinder, Kolben und die Ölrücklaufkanäle abgedichtet und der reibungslose Gasaustausch gewährleistet. Die Kopfdichtung ist also extrem hoher Belastung ausgesetzt, dazu zählen unter anderem Hitze, Reibung und die wuchtigen Bewegungen der Kolben etc. Sie wird mit Dehnschrauben montiert, die nur ein einziges Mal verwendet werden können. Darauf zu achten, ist extrem wichtig, um die Dichtigkeit zu gewährleisten.

Woran erkenne ich, dass die Zylinderkopfdichtung defekt ist?

Häufig entdeckt man eine defekte Zylinderkopfdichtung erst, wenn es zu spät ist. Wenn die ZKD reißt (man spricht auch von einer „durchgeblasenen Kopfdichtung“), kann das zum Beispiel durch zu wenig Öl passieren, da dadurch der komplette Motorblock zu heiß wird. Damit steigt der thermische Druck, der die Dichtung zu heftig beansprucht. Damit du mit deinem Motor keinen kapitalen Schaden erleidest, solltest du deshalb auf die folgenden Anzeichen achten:

  • Aus dem Auspuff strömt weißer, dicker Rauch.
  • Abgase kommen aus dem Kühlkreislauf.
  • Du musst häufig Kühlwasser nachfüllen.
  • Weißer, milchiger Schmand am Öleinlassdeckel.
  • Unruhiges Geräusch im Leerlauf und verminderte Leistung.
  • Öl oder Kühlmittel laufen an der Seite deines Autos aus.

Eine defekte Zylinderkopfdichtung kann also verheerende Folgen haben. Zum Beispiel kann das Kühlwasser ungehindert in den Brennraum fließen und sogar bis in den Krümmer etc. Das hat zur Folge, dass der komplette Ölkreislauf mit dem Kühlwasser zersetzt ist, was sich zum Beispiel durch Aussetzer und insgesamt einen unruhigen Motorlauf äußern kann. Der schaumige Schnodder am Öleinlassdeckel ist ein Indiz für Wasser im Motor, was auch durch eine defekte Dichtung zustande kommen kann. Auch Öl und Gas kann aus der Kammer austreten, wenn die Dichtung durchgeblasen ist. Mit entsprechenden Messgeräten können wir den Kühlkreislauf auf Abgase untersuchen, die dort nicht hingehören, und damit einen etwaigen Schaden feststellen.

Wieso sollte ich eine Performance-Dichtung verbauen?

Schon serienmäßige Kopfdichtungen sind enormen Belastungen ausgesetzt und müssen erstaunliches leisten. Sobald wir aber die Leistung steigern und entsprechend mit höherem Ladedruck fahren, reichen Seriendichtungen nicht mehr aus. Ab einer gewissen Leistung sollte die ZKD eine verbesserte Wärmeleitfähigkeit aufweisen, weil sie so auch eine höhere Druckstabilität mitbringt. Unsere Performance-Dichtungen kommen vor allem bei Hochleistungsmotoren zum Einsatz (aus Formel und Rally Sport) und bestehen aus einer speziellen Kombi verschiedener Mettall-Mehrlagen, die optimal zu den hohen Ansprüchen passt. Für Tuningfans sind die RACE Zylinderkopfdichtungen definitiv ein Muss.

Das kostet eine neue Zylinderkopfdichtung

Der Schaden, den eine defekte Zylinderkopfdichtung hinterlässt, ist am größten, je länger du wartest. Solltest du also die oben genannten Symptome feststellen, handle am besten schnell und lass die Ursache checken. Je länger du wartest, desto heftiger ist die damit einhergehende Belastung aller Bauteile, was im Zweifel immer teurer wird.

Leider gehört der Austausch der ZKD zu den teuersten Maßnahmen, die wir vornehmen müssen, wenn hier ein Problem auftritt. Preislich liegst du hier zwischen 500 und mehreren tausend Euro, je nach Fahrzeughersteller, sonstigen defekten Komponenten etc. Das liegt allerdings nicht am Preis für die Dichtung, sondern am Arbeitsaufwand, der beim Wechsel der Zylinderkopfdichtung entsteht (der Motor muss zerlegt werden, um die mittig liegende Dichtung zu erreichen).

Denk daran: je früher du das Problem anpackst, desto besser.

Anleitung: Zylinderkopfdichtung wechseln

Möchtest du selbst die Zylinderkopfdichtung austauschen, musst du natürlich nicht warten, bis sie defekt ist. Ein schöner Grund ist die erhöhte Leistung und das Aufrüsten zu einer Performance-Dichtung. Und so geht das Ganze:

  • Zunächst einmal musst du den Motor demontieren und den Zylinderkopf freilegen.
  • Reinige den Zylinderkopf dann mit Bremsenreiniger und achte wirklich darauf, keine Schmutzpartikel zu hinterlassen.
  • Das gleiche gilt für den Motorblock (insbesondere die Sacklöcher müssen absolut frei von Schmutz und Flüssigkeit sein.)
  • Stell die Kolben auf Gleichstand, um eine Krümmung der Ventile zu vermeiden.
  • Die neuen Stehbolzen und Muttern reinigst du am besten ebenfalls mit Bremsenreiniger und legst sie passend zurecht. (Nicht ohne Handschuhe anfassen, da sie sonst rosten.)
  • Jetzt verteilst du ein bisschen Loctite auf den Gewinden der Stehbolzen.
  • Dann Stehbolzen (per Hand) in den Block schrauben. Lass hierbei die letzten zwei Schrauben weg, um die Kopfdichtung besser montieren zu können.
  • Setze jetzt die Dichtung auf (achte auf die korrekte Einbaurichtung)
  • Jetzt kommen die letzten beiden Schrauben rein.
  • Jetzt pinselst du die Montagepaste (ARP Ultra Torque) auf die pberen Gewinde der Stehbolzen.
  • Jetzt kommt der Zylinderkopf drauf (überprüfe gut, ob er richtig sitzt) und die Schrauben werden von oben noch einmal mit Montagepaste bepinselt.
  • Auch die Muttern pinselst du mit Ultra Torque ein und ziehst sie dann von der Mitte nach außen mit passendem Anzugsmoment fest (Anzugsmoment mit ARP Paste in 3 Stufen, wie üblich. Letzte Stufe 110 Nm.).
  • Fertig ;)

In diesem Video erklärt der Meister höchstpersönlich, wie du den Zylinderkopf richtig wechselst:

Performance-Kopfdichtungen für die Leistungssteigerung

Bei uns findest du eine riesige Auswahl an Zylinderkopfdichtungen für unterschiedliche Marken und Modelle. Zu den beliebtesten gehören immer wieder Kopfdichtungen für den BMW E46, Audi A3 und Golf 4. Weiter unten findest du die Dichtungen für weitere Fahrzeughersteller!

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Bartek Bartoszewicz
Tuning-Profi
Sein erstes Auto war ein 1er Polo mit 40er Weber Doppelvergaser und 129 PS. Sein zweites ein Audi 50. Heute tunt Bartek Lamborghinis auf 1000 PS. Schon als kleiner Junge baute Bartek Fahrzeuge auseinander und setzte alles wieder besser zusammen. Das Abitur schrieb er mit Öl an den Fingern. Der gelernte KFZ-Mechaniker mit Schwerpunkt Motoren und Getriebebau wollte unbedingt zum Motorsport. In seinen 10 Jahren bei der Formal 1 betreute er 73 Rennen, unter anderem als Motorenmechaniker von Ralf Schumacher bei Toyota. Seit 2010 widmet er sich voll und ganz seiner Firma BAR-TEK® und hilft seinen Kunden, VW- und Audi-Motoren zur Höchstleistung zu bringen.
Expert in
Motor
Getriebe
BAR-TEK® hautnah

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