So funktioniert die Kraftstoffeinspritzung
Anders als bei älteren Motoren mit Vergaser, wird der Motor heutzutage per Kraftstoffeinspritzung mit Benzin versorgt. Die Steuerung geschieht elektronisch. Hierbei wird bei einer bestimmten Stellung der Kolben eine fest definierte Menge Kraftstoff eingespritzt (Durchflussmenge).
Vorteile der Benzineinspritzung gegenüber einem Vergaser
- Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs (durch bessere Dosierung und Zufuhr des Benzins).
- Höhere Leistungsdichte (dank optimaler Zylinderfüllung).
- Weniger schädliche Abgase.
- Motorzustände werden besser berücksichtigt (Warmlauf, Schubschaltung).
Wozu berechnet man die Einspritzmenge?
Bei der Konstruktion eines Autos wird die Einspritzmenge berechnet, um die Einspritzpumpe und deren Steuerungsparameter auslegen zu können. Über das Motorsteuergerät wird die Einspritzung gesteuert, um deinen Motor jederzeit optimal mit Kraftstoff versorgen zu können. In der Software der ECU (Motorsteuerung) können sogar die Eigenschaften von unterschiedlichen Kraftstoffen berücksichtigt werden. So erhältst du nahezu immer die gleiche Leistung – unabhängig vom Kraftstoff.
Was bedeutet die Einspritzmenge für aufgeladene Motoren?
Aufgeladene Motoren mit Turbolader oder Kompressor benötigen mehr Kraftstoff als Saugmotoren. Dies liegt daran, dass hier ein höherer Innendruck (Ladedruck) und auch höhere Temperaturen herrschen. Der hohe Sauerstoffgehalt im Verbrennungsraum kann außerdem verwendet werden, um mehr Kraftstoff zu verbrennen. Saugmotoren können deshalb auch magere Gemische fahren, während Turbomotoren und Motoren mit Kompressor fettere Gemische benötigen. Mit der richtigen Einspritzmenge wird der Wirkungsgrad des Motors höher und du erreichst mehr Leistung. Und genau das wollen wir schließlich beim Tuning erreichen.
Was ist der Duty Cycle?
Der Duty Cycle (Tastverhältnis) gibt den Arbeitszyklus eines Einspritzventils an: Die relative Zeitdauer, die ein Einspritzventil während eines Motorzyklus (Ansaugen, Verdichten, Verbrennen und Ausstoßen) eingeschaltet ist und Kraftstoff zuführt. Ein Duty Cycle von beispielsweise 80 % gibt an, dass das Einspritzventil 80 % der Zeit offengehalten und 20 % der Zeit geschlossen wird. Benötigt der Motor mehr Kraftstoff, erhöht sich der Duty Cycle, sodass mehr Kraftstoff in den Motor gelangt. Bei einem Arbeitszyklus von 100 % spricht man von einem statischen Duty Cycle. Hierbei kann das Einspritzventil die Kraftstoffzufuhr nicht mehr steuern, was ein Hinweis auf ein zu kleines Ventil sein kann.