Schneller Versand Sichere Bezahlung Versandkostenfrei ab 100 €
Fragen? Dann schreibe uns!
29-kurbelwellenlager-hauptlagerschalen-2000x800px
Ratgeber
Tipps & Tricks

Kurbelwellenlager

Alle Infos zu den Hauptlagerschalen
von
Bartek Bartoszewicz
Tuning-Profi
1 Kommentare

Kurbelwellenlager – Unscheinbar aber unverzichtbar

Kurbelwellenlager sind zwar klein und unscheinbar, allerdings sind sie sehr wichtig für die Stabilität der Kurbelwelle und damit auch ein wichtiges Element der Leistungssteigerung.

Die Lager sollten immer an die Leistung deines Motors angepasst sein, um Schäden zu vermeiden. Hier erfährst du alles über die Hauptlager, wie sie ebenfalls genannt werden: von der Funktion bis zur Montage.

Was sind Kurbelwellenlager?

Die Kurbelwellenlager, die auch Hauptlager genannt werden, lagern die Kurbelwelle im Kurbelgehäuse. Im Wesentlichen sind Lager dazu da, die gegeneinander laufenden Bewegungen zweier Bauteile zu führen. Während sich die Kurbelwelle dreht und die Auf- und Abwärtsbewegung der Kolben und Pleuel in eine kreisförmige Bewegung übersetzt, wird sie von den Hauptlagern im Block gehalten. Sie bestehen aus zwei halbkreisförmigen Elementen, in denen jeweils eine Lagerschale sitzt. Je nachdem, ob es sich um Gleitlager oder Wälzlager handelt, werden sie entweder per Druckölschmierung oder über einen Ölnebel geschmiert. Durch die extreme Leistung, die wir durch das Tuning erreichen wollen, zerren auch extreme Kräfte an den Hauptlagern und den Lagerschalen, weshalb wir diese immer an unsere Anforderungen anpassen sollten.

Welche Funktion haben Kurbelwellenlager?

Die Kurbelwellenlager halten die Kurbelwelle fast verschleißfrei im Block. Durch die optimale Schmierung wird verhindert, dass Kurbelwelle und Lagerschalen sich berühren und es zu ungewollten Reibungen kommt. Die Kurbelwelle gleitet stattdessen einfach über den Ölfilm, für den die Ölpumpe sorgt. Die Lagerschalen sind wichtig, um die vorhandenen Axial- und Radialkräfte an die Lagergehäuse abzugeben. Außerdem betten sie den Abrieb ein, der aus kleinen Metallteilchen besteht. Dieser würde ohne die Einbettung zu hohem Verschleiß führen, da er nicht im Ölfilter hängenbleibt. Verbesserte Kurbelwellenlager haben außerdem die Funktion, den höheren Anforderungen durch die Leistungssteigerung standzuhalten. Dies wird zum Beispiel durch spezielle Beschichtungen und verbesserte Ölbohrungen erreicht.

Schäden an den Hauptlagern

Wie entsteht ein Schaden an den Hauptlagern?

Ein Lageraschaden entsteht schnell, wenn Fremdkörper es doch einmal durch den Schmierspalt schaffen und so groß sind, dass sie nicht vollständig in die Gleit- beziehungswese Laufschicht eingebettet werden können. Wenn dies passiert, verschleißt der Wellenzapfen und Riefen entstehen. Diese begünstigen Lagerfresser und senken die Lebensdauer deiner Hauptlager dramatisch. Die Ursache für die Beschmutzung kann überall liegen: Schon bei der Fertigung können sich Schmutzpartikel im Motos einnisten, ebenso wie bei einer Reparatur. Häufig kann auch das Öl verschmutzt sein, zum Beispiel durch einen verstopften Filter. Solltest du Lagerschäden feststellen, ist es im ersten Schritt wichtig, zu wissen, woher diese Schäden kommen. Bevor du neue Lager verbaust, solltest du deshalb alles einmal gründlich reinigen: spül alle Ölbohrungen und Ölkanäle von Turbolader und Co einmal aus und reinige auch die Lagersitzflächen. Überprüfe alle Dichtungen und auch Filter auf Schmutzpartikel und tausche sie gegebenenfalls aus.

Anleitung: Kurbelwellenlager wechseln

Die Kurbelwellenlager erreichst du nur, wenn du den Motorblock und die Kurbelwelle demontierst. Das tust du in der Regel auch, um herauszufinden, ob ein Lagerschaden vorliegt. Ist dies der Fall, solltest du deine Kurbelwellenlager wechseln. So gehst du dabei vor:

Schritt 1: Zuerst baust du den Block auseinander. Achte auf die Markierungen der Lager, bevor du sie einbaust.

Schritt 2: Es ist besonders wichtig, dass es absolut sauber ist, wenn du die neuen Lager einbaust. Schmutz kann neue Gleitlager direkt zerstören. Reinige deshalb alle Teile. Achte auf gecrackte Lagerdeckel: Hier musst du besonders darauf achten, Schmutz und Abrieb zu vermeiden, damit hinterher alles passt.

Schritt 3: Miss jetzt den Durchmesser der Grundbohrung. Das machst du an drei verschiedenen stellen, um Ovalitäten festzustellen.

Schritt 4: Jetzt beginnt der eigentliche Einbau der neuen Hauptlagerschalen. Reinige jetzt noch einmal Lagergasse und Lagerzapfen der Kurbelwelle und vergleiche die neuen mit den alten Schalen. Anhand der Nummerierung kannst du feststellen, ob du die richtigen Lager ausgewählt hast. Auch das Passlager und die Ölbohrung müssen an der richtigen Stelle sitzen. Außerdem kann es sein, dass obere und untere Lager unterschiedlich sind oder dass bei besonders hoch beanspruchten Motoren Sputterlagen eingesetzt werden (bei Hauptlagern sind meist die unteren Lager gesputtert).

Schritt 5: Nach dem Einsetzen der Lager, ölst du die Laufflächen ein.

Schritt 6: Jetzt setzt du die Kurbelwelle ein. Achte darauf, dass sie nicht verkantet und hol dir Unterstützung, wenn du keinen Kran oder dergleichen zur Verfügung hast.

Schritt 7: Jetzt werden die Lagerdeckel aufgesetzt und angezogen. Achte auf die Markierung und ziehe die Dehnschrauben nach Herstellervorgaben an. Prüfe auch, ob die Schrauben wiederverwendet werden können.

Schritt 8: Nach dem Einbau checkst du, ob sich die Kurbelwelle drehen lässt oder ob sie noch irgendwo hakt. Auch das Axialspiel muss jetzt überprüft werden. Liegt alles innerhalb der Toleranzen, kannst du den Block wieder einbauen.

Unterstützung beim Lagerwechsel

Hast du Fragen zum Lagerwechsel oder brauchst du Unterstützung? Dann nutz' gern unsere FAQ, unser Kontaktformular oder unseren Chat. Unsere Tuning-Profis freuen sich auf dich!

Kommentar erstellen
Hinterlasse uns gerne einen Kommentar.
Name
E-Mail
Bartek Bartoszewicz
Tuning-Profi
Sein erstes Auto war ein 1er Polo mit 40er Weber Doppelvergaser und 129 PS. Sein zweites ein Audi 50. Heute tunt Bartek Lamborghinis auf 1000 PS. Schon als kleiner Junge baute Bartek Fahrzeuge auseinander und setzte alles wieder besser zusammen. Das Abitur schrieb er mit Öl an den Fingern. Der gelernte KFZ-Mechaniker mit Schwerpunkt Motoren und Getriebebau wollte unbedingt zum Motorsport. In seinen 10 Jahren bei der Formal 1 betreute er 73 Rennen, unter anderem als Motorenmechaniker von Ralf Schumacher bei Toyota. Seit 2010 widmet er sich voll und ganz seiner Firma BAR-TEK® und hilft seinen Kunden, VW- und Audi-Motoren zur Höchstleistung zu bringen.
Expert in
Motor
Getriebe